Am 1. April 1812 stirbt der Bader Johann Kuhn eines tragischen Todes.

Hierüber berichtet Melchior Ohnewald - der Vater von Josef Ohnewald - in seinen   Aufschrieben „bemerkenswerter Ereignisse (~ 1779 – ~1812)

Hier die wortgetreue Abschrift:

1812 den 1. Abril ein Schauder Voller Dag vor mich,_ ich und der Schultheiß und Valentin Lang und der Bader gehen mit einander nach Alen (Aalen) und so mit einander nach Haus, in Holzleiten hatten wir Viere eine kleine und lustige Unterhaltung bis gegen 9 Uhr_ gehen wir mit einander nach Haus. Underwegs im Schloß garten kommt an mich ein taumel, dass ich zu Boden falen. So nacher fihren Sie mich ale 3 nach Haus und der Bader get von meinen Haus mit der Zinde, wilens nach Haus zu gehen lauft er auf der Wiesen linker Hand dem .. der Breßel..? zu und lauft mit der Brennendr zinde in den Strom und vertrunk.  Da wurde es so kleich Leu.?. der Bolli zey diener und der Kraus Hansel haben ihn gesehen, mit der Zinde, laufen kleich dahin konnten ihn nicht mer reten .. wirde sogleich anstalten getroffen ihn zu suchen. Aber alles war Ver geblich. Durch villen Regen weter wuchs das Waßser immer Grifiger?  an bis dem 9tn dag wurde er gefunden …. ? der mihl Knecht hat in zuerst under einem Felsen bi..? herfor gezogen. (Anmerkung: die handschriftlichen Notierungen sind streckenweise stark vergilbt, verzerrt und nur schwer zu entziffern. Siehe auch die Original-Seitenablichtung)

 

Was ist am 1. April 1812 vorgefallen – verständlich dargelegt.

Melchior Ohnewald schreibt sinngemäß:

1812, den 1tn April war für mich ein Schauer voller Tag. Ich, der Schulheiß, Valentin Lang und der Bader Johann Kuhn gingen miteinander nach Aalen und so auch wieder nach Hause. In Holzleuten hatten wir Viere (die 4 Kumpane saßen wohl im Gasthaus Hirsch) eine kleine und lustige Unterhaltung. Gegen 9 Uhr gehen sie dann miteinander nach Hause. Im Schlossgarten wurde es Melchior O. wohl schlecht, kam ins Taumeln und stürzte zu Boden. Hernach führten die Dreie den Melchior Ohnewald nach Hause auf dem Kirchberg. Bader Kuhn verlässt danach, mit der Zind in der Hand (wohl eine Art Leuchtkerze), das Haus des Ohnewald, mit dem Vorsatz, nach Hause zu gehen. Dabei geht er angeblich auf der Wiese linkerhand dem der Breßel..? zu. Johan Kuhn läuft dann mit der brennenden Zind weiter,  in den Strom (in die Lein), und ertrank. Dieser Vorgang wurde dabei, so schreibt M. Ohnewald, vom Polizeidiener und dem Kraushansel (Kronenwirt) von der Krone aus beobachtet. Sofort laufen die beiden dann gleich zu der vermuteten Unfallstelle, konnten den Bader aber nicht mehr retten. (war der Bader zuvor noch später Gast in der Krone?) Durch den einsetzen und andauernden starken Regen war eine Weitersuche nach dem Bader nicht möglich. Erst am 9tn Tag wurde Bader Kuh von dem Mahlknecht gefunden und unter einem Felsen tot aus der Leingezogen.
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Wer waren die vier genannten April- Wanderer:

Krämer Melchior Ohnewald, geb. 1751, + 1815 – wohnhaft auf d. Kirchbühl Haus 68

Valentin Lang, geb. 1763, + 1847 – wohnhaft am Kirchberg, Hs. 73 (heute Röhrle)

Schultheiß Trettner, geb. 1770, + 1833 – wohnhaft auf dem Bergle Hs. 32 (Lauchbauer)

Bader (Wundarzt u. viel. mehr), geb. 1752, + 1. Apr. 1812- wohnhaft Hs. 51 (a. d. Weg z. Mühle)